Brand 3 - Sägewerk brennt

Datum:

22.02.2024

Einsatzstichwort:

Brand 3 - Sägewerk brennt

Einsatzort:

Landstraße in Murg - Hänner

 

Alarmzeit:

04:38 Uhr

 

Alarmierte Einheiten:

Feuerwehr Murg

Feuerwehr Bad Säckingen

Feuerwehr Laufenburg

Feuerwehr Wehr

Feuerwehr Rickenbach

Feuerwehr Albbruck

Feuerwehr Herrischried 

Drohne - Fernmeldegruppe Lkr. WT 

Kreisbrandmeister

 

Rettungsdienst

LNA

ORGL 

KIT

DRK OV Rickenbach

DRK OV Laufenburg-Luttingen

DRK OV Wehr

 

THW OV Laufenburg

THW OV Bad Säckingen

THW OV Waldshut-Tiengen

 

Polizei

 

Bürgermeister

Wassermeister

Gasversorger

Energiedienst

 

Eingesetzte Fahrzeuge der Fw Murg:

KdoW

HLF 20/16

LF 16/12

LF 8

GW-T

MTW

LF 20 KatS

MLF

 

 

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Am frühen Donnerstag Morgen des 22.02.2024 um 04:38 Uhr wurde der AUB Nord der Feuerwehr Murg, gemeinsam mit dem HLF 20, dem LF 16/12 und dem Kommando des AUB Süd, der Polizei und dem Rettungsdienst mit dem Stichwort B2 - Brand mittel, unklares Feuer in den nördlichsten Murger Ortsteil Hänner alarmiert. 
Noch vor dem Ausrücken erhöhte die Integrierte Leitstelle Waldshut aufgrund einer Vielzahl von Notrufen auf B3 - Großbrand, Sägewerk brennt und kurz danach auf Gemeindevollalarm für die Feuerwehr Murg.
Dies hatte zur Folge, dass weitere Einsatzkräfte und Fahrzeuge zur Einsatzstelle entsandt wurden. Die Löschzüge der Feuerwehren Laufenburg und Bad Säckingen samt ihrer Drehleitern wurden nach Hänner beordert. 
Des weiteren wurden weitere Rettungswagen, der Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des DRK Rettungsdienstes Bad Säckingen alarmiert. Der leitende Notarzt Dr. Arndt fuhr das Brandobjekt ebenfalls an. Unterstützt wurden die Kollegen des Rettungsdienstes durch die Mitglieder des DRK OV Rickenbach. 
Auch der Fachberater des THW OV Laufenburg, sowie unser Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger fuhren die Einsatzstelle umgehend an.
Bereits beim Verlassen des Feuerwehrhauses konnte ein immenser Feuerschein über Hänner festgestellt werden.
Vor Ort bestätigte sich die Einsatzmeldung. Die Produktionshalle des Sägewerks stand bereits in Vollbrand. Das Wohngebäude des Eigentümers wurde bereits vom Feuer beaufschlagt. 
Die Bewohner konnten sich glücklicherweise bereits durch das beherzte Eingreifen von Passanten selbst retten und das Gebäude unverletzt verlassen.
Zwei weitere Wohnhäuser, sowie ein auf dem eng bebauten und verschachtelten Gelände befindlicher Flüssiggas-Behälter waren massiv vom Feuer, dem extremen Funkenflug und der Wärmestrahlung bedroht.

Die ersteintreffenden Fahrzeuge, das MLF der Abteilung Hänner, sowie das HLF 20 des AUB Süd begannen unverzüglich damit eine Wasserversorgung und eine Riegelstellung auf das Wohnhaus des Eigentümers aufzubauen. 
Diese Maßnahme gestaltete sich aufgrund der enormen Hitze extrem gefährlich und kräftezehrend. Nach wenigen Minuten jedoch brannte das zu schützende Wohngebäude aufgrund der Wärmestrahlung und des starken Funkenfluges in allen Stockwerken. Wenige Minuten später zündete der Dachstuhl komplett durch. Somit musste dieses Gebäude leider aufgegeben werden.
Nun konzentrierten sich die Einsatzkräfte darauf, ein weiteres Wohngebäude in unmittelbarer Nähe zu halten. Dort begann bereits das gelagerte Brennholz der Familie, welches direkt am Gebäude aufgeschichtet war, zu brennen. 
Durch einen aggressiven Löschangriff konnte dieses Gebäude ohne Schaden zu nehmen gehalten werden.
Des weiteren wurde ein daneben stehender und wärmebeaufschlagter Flüssiggas-Behälter massiv gekühlt um ein Abblasen oder ggf. eine Explosion zu vermeiden. Auch hierbei hatten wir glücklicherweise Erfolg.
Ein weiteres Wohnhauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite war durch teilweise fußballgroße brennende Holzstücke, welche durch den herrschenden starken Wind durch die Luft flogen und auf das Dach niederregneten, stark gefährdet. Jedoch konnte auch dieses Haus durch die Einsatzkräfte geschützt und gehalten werden!

Parallel wurden durch die Führungsgruppe der Feuerwehr Laufenburg weitere Kräfte der Feuerwehr Rickenbach und ein erweiterter Löschzug der Feuerwehr Wehr mit Drehleiter und Gerätewagen Atemschutz nachgefordert. 
Aus Bad Säckingen kamen weitere Löschfahrzeuge, sowie der SW 2000 zum Einsatz, um eine Wasserversorgung über lange Wegstrecken sicherstellen zu können.
Auch die Drohne des Fernmeldezuges des Landkreises Waldshut wurde angefordert um Luftaufnahmen anzufertigen und im späteren Verlauf mit der Wärmebildkamera Glutnester aufzuspüren. 
Ebenso die Bergungsgruppe des THW Laufenburg mit Radlader und einer weiteren Drohne.
Um die Verpflegung der rund 150 gleichzeitig eingesetzten Einsatzkräfte sicherzustellen, wurde die Verpflegungsgruppe des DRK OV Laufenburg - Luttingen zur Einsatzstelle beordert.
Murgs Bürgermeister Adrian Schmidle und der Hännermer Ortsvorsteher Dieter Muck machten sich vor Ort ein Bild der Lage.
Die Drehleitern aus Laufenburg und Bad Säckingen positionierten sich an der nördlichen und südlichen Seite des in Vollbrand stehenden Wohnhauses um eine Brandbekämpfung durchzuführen und eine weitere Ausbreitung verhindern zu können. Hier kamen zwei Wenderohre zum Einsatz.
Durch den massiven Kräfteeinsatz und die aggressive Brandbekämpfung konnte relativ zügig eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindert werden.
In der Anfangsphase des Einsatzes verletzten sich zwei eingesetzte Feuerwehrleute leicht und mussten ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden.

Um 08:32 Uhr konnte "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. 
Sukzessive wurden nun die Einsatzkräfte ausgetauscht. Dafür wurden die Feuerwehren aus Herrischried, Albbruck, der Bad Säckinger Stadtteile Wallbach, Harpolingen und Rippolingen sowie die Abteilung Öflingen der Feuerwehr Wehr angefordert.
Ebenfalls fuhren die THW Ortsverbände Waldshut und Bad Säckingen die Einsatzstelle an.
Die Betreuung der betroffenen Bewohner übernahm ein Team des Kriseninterventionsteams.
Die Brandbekämpfung wurde durch die frischen Einsatzkräfte fortgesetzt. Hier kamen auf dem ca. 3000qm grossen, vom Feuer vernichteten Areal zahlreiche B- und C-Rohre, einige Wasserwerfer und zwei Wenderohre der Drehleitern zum Einsatz.
Sechs Pumpen wurden an der Hännermer Wühre eingesetzt, um die Wasserversorgung aus dem offenen Gewässer sicherzustellen. Der starke Regen spielte uns auch hier in die Karten, da die Wühre dadurch genug Wasser führte.
Das Bauunternehmen Strittmatter aus Hänner brachte zwei Bagger zum Einsatz, welche Teile des Wohnhauses und der Produktionshalle abtrugen um die durch Teileinstürze verdeckten Brandstellen freizulegen und den vom Brand betroffen Spänebunker zu räumen um so einen Löscherfolg zu erzielen. Hierbei unterstützte zusätzlich ein Radlader, sowie eine weitere Drohne des THW.
Der DRK OV Wehr übernahm am Nachmittag die medizinische Absicherung der Einsatzkräfte.
Drei weitere Kameraden verletzten sich leicht und mussten ebenfalls ambulant behandelt werden.

Gegen 17:30 Uhr startete die Brandwache mit dem LF 16/12 aus Murg und der Abteilung Oberhof mit ihrem LF 20 KatS. 
Das THW unterstützte uns dabei und leuchtete die Einsatzstelle großflächig aus.
Immer wieder mussten kleinere Brände im Objekt abgelöscht werden.
Gegen 22 Uhr fegte ein schwerer Sturm mit einzelnen Orkanböen über Hänner, der wiederum für Funkenflug sorgte und die Einsatzstelle noch gefährlicher machte, da Teile des Daches abzustürzen drohten.
Die Einsatzkräfte aus Murg und Oberhof wurden um Mitternacht abgelöst durch die Kameraden der Abteilung Hänner, welche bis morgens um 07:00 Uhr die Einsatzstelle sicherten. 
Auch in diesem Zeitraum musste ein weiteres Feuer im Inneren des Wohngebäudes von aussen abgelöscht werden.
Ab Freitag Vormittag konnte schließlich mit dem  Rückbau begonnen werden. Die Einsatzstelle wurde am Freitag um 11:42 Uhr verlassen und die Landstraße könnte für den Durchgangsverkehr freigegeben werden.
Nach rund 31 Stunden an der Brandstelle verließen die letzten Kräfte die Einsatzstelle und die Aufräumarbeiten in den Feuerwehrgerätehäusern konnten fortgesetzt, sowie die Einsatzfahrzeuge geputzt und aufgerüstet werden.
Diese Arbeiten werden noch einige Tage in Anspruch nehmen!
Die Brandstelle wird weiterhin alle paar Stunden durch uns begangen und mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Bisher mussten wir aber nicht mehr tätig werden!

 

 

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